Rückblick auf die Emmentaler Ballontage 2023

Submitted by markus on Montag, 3. April 2023

Herrliches Frühlingswetter am Vortag der offiziellen Eröffnung zu den diesjährigen Emmentaler Ballontagen. Drei Ballonteams machen sich von Hasle Richtung Oberburg auf, um einen geeigneten Startplatz für die Heissluftballonfahrt mit einem Filmteam von TeleBärn zu finden. Stärkere Winde kündigen sich an, darum heisst es, den richtigen Zeitpunkt für den Start zu finden. Das Team hebt ab, schwebt im Ballon von Thomas Burkhalter und Ueli Reinhard über Oberburg Richtung Affoltern und landet nach rund eineinhalb Stunden ausserhalb der Gemeinde Wyssachen. – Hauptprobe gelungen!

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Doch schon gegen Abend frischt der Wind merklich auf, die Böen – insbesondere in Bodennähe – nehmen zu. Und im Generalbriefing für die Ballonpiloten um 17 Uhr kann der sehr erfahrene Meteo-Experte und langjährige Begleiter von Ballonanlässen, Peter Pöschl, keine gute Prognose für sichere Ballonfahrten abgeben. Vorerst müssen die Fahrten für den Donnerstag abgesagt werden.

Risiko für Gesamtstart zu gross

Werner Beyeler, seit 35 Jahren Ballonpilot und Coach der Schweizer Heissluftballon-Nationalmannschaft, sagt uns, warum heute Donnerstag kein Ballonstart möglich ist. Und er betont, was den Ballonpiloten besonders wichtig ist!

>> Risiko für Gesamtstart zu gross | Emmentaler Ballonwoche (emmentaler-ballontage.ch)

Von Tag zu Tag verschlechtert sich das Wetter, die Winde lassen nicht nach und die Böen würden vor allem Starts und Landungen gefährlich machen. So erweisen sich die Prognosen von Peter Pöschl als richtig, was für die Ballonteams und viele Besucherinnen und Besucher zur Enttäuschung wird. Nach und nach wird auch für den Laien klar, dass es diese Woche keine Starts geben wird. Am Freitag schliesslich stellt sich heraus, dass auch das Nachtglühen und die Kunstflugschau abgesagt werden müssen.

Schulklasse in der «Ballonfahr-Schule»

Am Donnerstagmorgen empfangen Antoinette und Niklaus Moos sowie das weitere Ausbildungsteam mit Stefan Jost und Christian Koblet rund 30 Schülerinnen und Schüler aus Hasle. «Wer hat den Auftrieb entdeckt, der das Ballonfahren erst möglich macht?», ist eine der ersten Fragen von Niklaus Moos bei seiner Einführung in die Welt des Heissluftballonfahrens. Es war der Grieche Archimedes, der – gemäss Legende – bei seiner Entdeckung Heureka ausgerufen haben soll. Mit Stefan Jost lernen die Schüler, wie eine Wetterprognose zustande kommt und was ein Ballonpilot daraus «lesen» kann. Aber auch Praktisches gibt’s zu sehen und zu tun. Christian Koblet demonstriert das Gasfeuer des Brenners, was sehr Eindruck macht. Und es gibt ein Markerwerfen auf ein Schweizer Kreuz: Wer am nächsten beim Kreuz ist, hat diesen Wettbewerb gewonnen. – Preise verdienen sich aber alle Schülerinnen und Schüler: Sie stellen viele Fragen, fordern die Ballon-Experten richtig und sind äusserst interessierte Gäste. Und vorgängig hatten sie schöne Mobiles gestaltet, welche den Festzelt-Himmel schmücken.

>> Archimedes hat's entdeckt! | Emmentaler Ballonwoche (emmentaler-ballontage.ch)

Gemeinschaft pflegen ist den Ballonteams auch wichtig!

Unter den Ballonteams ist zwar eine gewisse Ernüchterung zu spüren bei der Erkenntnis, dass Abheben in dieser Woche nicht möglich sein wird. – Doch dafür pflegt die Ballon-Gemeinschaft umso mehr das gemütliche Zusammensein und den persönlichen Austausch mit den übrigen Gästen im geheizten und stets gut besetzten Festzelt gleich neben der Emmentaler Schaukäserei. Im Kinderprogramm werfen die Kinder Ziel-Marker aus einem Ballonkorb oder zeichnen fleissig. Selbstverständlich nimmt jedes einen Preis und einen mit Helium gefüllten «Klein»-Ballon mit nach Hause.

Ein fulminantes Trommelspiel erleben die Gäste im Festzelt, währenddessen auch der Regen auf das Zeltdach trommelt. Anschliessend popt und rockt Plüme herrlich durch die vergangenen Musikjahrzehnte und bis tief in die Nacht hinein. Am nächsten Tag sorgt das Schwizerörgelitrio Dysli-Hutmacher-Zbinden für Stimmung.

>> Fulminantes Trommelspiel | Emmentaler Ballonwoche (emmentaler-ballontage.ch)

Wenn das Wetter diesmal auch keine Ballonfahrten zugelassen hat, war es doch ein gelungener Anlass. So bleibt der Applaus nicht aus, als OK-Präsident Fritz Jakob sich am Samstagmorgen für all die zahlreichen Einsätze bedankt, die Ballonteams, die Helferinnen und Helfer sowie die geladenen Gäste verabschiedet und Petrus inständig bittet, doch in zwei Jahren – im Frühling 2025 – seinen Job besser zu machen.



Markus Aerni, Kommunikationsverantwortlicher